Egal ob Neubau oder Sanierung im Bestand - bei der Gestaltung moderner Wohnquartiere will das Thema Müllentsorgung oft nicht so richtig in das „durchgestylte“ Konzept der Bauplaner passen. Denn der konventionelle Müllplatz gilt nicht gerade als architektonischer Hingucker. Dazu kommt das Platzproblem in der wachsenden Stadt Berlin. Da sind neue Ideen gefragt. Deshalb haben der BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V., Bund Deutscher Architekten, Landesverband Berlin (BDA) und die BSR den ersten Architektur-Wettbewerb zur Gestaltung innovativer Müllplätze ausgelobt. Unterstützt wird der Wettbewerb zudem von der BSR-Tochter Berlin Recycling GmbH, die einen Teil der Preisgelder stiftete.
Der Wettbewerb richtete sich sowohl an Wohnungswirtschaft und Bauträger als auch an Architektinnen und Architekten, (Landschafts-)Planerinnen und Planer, Studierende und Auszubildende. In der Zeit zwischen dem 15. November 2016 und dem 28. Februar 2017 konnten die Beiträge auf der Plattform competitionline.com eingereicht werden. Gefordert waren dabei sowohl kleine als auch umfassende Lösungen, Ideen für einzelne Standplätze, clevere Detaillösungen oder auch Gesamtkonzepte für eine Immobilie in drei Kategorien: heute (State of the Art), morgen (Next Generation) und „in einer fernen, fernen Zukunft“ (Freestyle). Dafür gab es insgesamt 71 Einreichungen. Die hochkarätig und fachkompetent besetzte Jury hat 18 davon auf die Liste der Nominierten gesetzt, aus denen 9 Preisträgerinnen und Preisträger hervorgingen.
Und weil manchmal aller guten Dinge 10 sind und es zu schade wäre, einen tollen Beitrag - der allerdings nicht so recht in die Kategorien passt - unprämiert zu lassen, hat die Jury zudem noch einen „Preis der Herzen“ vergeben. Die Akademie der Immobilienwirtschaft (BBA) hatte den Wettbewerb zum Inhalt von Projekttagen der Auszubildenden gemacht.
Andreas R. Becher, Vorstand des Bundes Deutscher Architekten (BDA) und Vorsitzender der Jury, begründet die Preisvergabe so: „Die kreativen Ansätze wurden liebevoll, engagiert und mit Blick auf die Welt von morgen umgesetzt. Sie kommen von jungen Menschen und sprechen gerade diese an und setzen sich mit deren Erfahrungswelt und Erwartungen auseinander. Dies und der Mut, sich einem Kreis von professionellen Mitbewerberinnen und Mitbewerbern zu stellen, ist nicht nur preiswürdig, sondern zeigt die Reife und das Interesse der Auszubildenden für einen Teil ihres künftigen Wirkungsfeldes.“ Durch die Prämierung - so Becher - wolle die Jury das Engagement der BBA und der einreichenden jungen Menschen würdigen.
Maren Kern, Vorstand beim BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen, ist überzeugt, dass die Entsorgung für die Wohnungswirtschaft auch in Zukunft ein wichtiges Thema bleibt: „Die Gestaltung von Müllplätzen ist ein wichtiges Thema. Hier spielen Komfort und Barrierearmut, aber auch die Anforderungen an eine moderne Mülltrennung eine große Rolle. Der Wettbewerb gibt hier schöne Impulse für Neubau und Bestand unserer Mitgliedsunternehmen.“
Bei der BSR lässt sich der Bezug zum Thema schnell herstellen. Allerdings baut sie keine Müllplätze, sondern die Eigentümer müssen das tun und der BSR die Aufstellung der Tonnen und die Abholung ermöglichen. Warum der Wettbewerb und die Gestaltung der Müllplätze für die BSR wichtig ist, erklärte Werner Kehren, Finanzvorstand der BSR und in seinem Vorstandsbereich auch für die Kundenbetreuung verantwortlich, so: „ Zuerst geht es dabei um unser Selbstverständnis als Dienstleistungsunternehmen. Kundenbetreuung heißt für uns auch Beratung unserer Kunden.“ Für BSR-Chefin Dr. Tanja Wielgoß geht es dabei auch um die Mitarbeiter der Müllabfuhr: „Gut zugängliche, innovative und möglichst barrierearme Müllplätze sind nicht nur für die Mieterinnen und Mieter sondern auch für unsere Beschäftigten wichtig, die tagtäglich von Hunderten solcher Plätze den Müll holen.“
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