Die Beschäftigten der Berliner Stadtreinigung sind Tag für Tag in Berlin unterwegs. Im Einsatz für eine saubere und nachhaltige Stadt. Dabei verändert sich die Welt– und Berlin sowieso. Um die Zukunft gestalten zu können, müssen wir über sie sprechen. Das können wir nur, wenn wir sie uns vorstellen und damit wir sie uns vorstellen können, müssen wir Vorstellungen und Bilder entwerfen. Weil es aber nicht nur eine, sondern viele mögliche „Zukünfte“ gibt, hat die BSR im vergangenen Jahr Menschen eingeladen, Vorstellungen für mögliche Zukünfte zu entwickeln. Dabei wurde sie durch das Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO unterstützt. Entstanden sind Zukunftsbilder für Berlin und Ideen von der Zukunft der BSR. Diskutiert wurden sie letzte Woche mit rund 300 Menschen in der Malzfabrik. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, gibt es nach dieser Woche für alle Interessierten noch die Möglichkeit, sich an einem Online-Dialog zu beteiligen.
Ausgehend von Daten, Fakten, Statistiken und Hochrechnungen hat das CeRRI des Fraunhofer IAO eine Berlin-Vorschau durchgeführt und mit einer Technologievorausschau des Fraunhofer-Instituts für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT kombiniert: Wo steht die Stadt im Jahr 2030? Und welche technologischen Möglichkeiten existieren dann, mit denen sich die Praxis der Stadtreinigung und Müllentsorgung verändern wird? Auf dieser Basis wurden in drei Workshops rund 40 Akteurinnen und Akteure aus der Berliner Stadtgesellschaft, aber auch Experten und Expertinnen aus dem Bereich der neuen Technologien 2018 zu einem Strategieprozess eingeladen. Wie kann und soll die BSR im Jahr 2030 und danach ihre Rolle als kommunale Partnerin der Berliner Stadtgesellschaft erfüllen? Wo liegen unsere Entwicklungsmöglichkeiten in einer Stadt, die sich stark verändert?
Das so entstandene Material hat das CeRRI des Fraunhofer IAO gesammelt, analysiert und ausgewertet – und schließlich zu drei Zukunftsbildern für Berlin und eine Reihe von Zukunftsideen für die BSR ausgearbeitet.
Daraus entstand eine interaktive Ausstellung mit Zukunftsideen für die BSR als „Managerin der Zero-Waste-Stadt“, als „Organisatorin der Stadtsauberkeit“ und als „Gestalterin neuer Lebensqualität in der smarten Stadt“. In der vergangenen Woche wurden diese Ideen mit engagierten Menschen aus der Stadtgesellschaft - Beschäftigten der BSR, Menschen aus Sportvereinen, Initiativen, Kiezbündnissen, Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft - diskutiert.
Hier einige Aspekte dieser Diskussion: Die Teilnehmenden interessierten sich besonders für mögliche neue Services und Dienstleistungen der BSR. Geteilt waren die Meinungen aber darüber, ob die BSR zukünftig wirklich auch die Stadt begrünen und Pakete ausliefern sollte. Sowohl die Beschäftigten der BSR als auch die Berlinerinnen und Berliner waren sich einig, dass Stadtsauberkeit nur durch Mitwirken der Bevölkerung und eine gemeinsame Verantwortung erzielt werden kann. Einigkeit herrschte auch darüber, dass datenbasierte und durch Künstliche Intelligenz gesteuerte Systeme die Stadtreinigung zukünftig effizienter machen können.
Und nun sind alle gefragt: Wie könnte die Stadtreinigung im Jahr 2030 aussehen? Wird sie dann Drohnen einsetzen, um auf Straßen und Parks auch unzugängliche Stellen sauber zu halten? Werden wir künftig Sensoren nutzen, um Daten etwa zum Zustand der Gehwege, der Luft oder zum Abfallverhalten der Menschen zu sammeln? Holt die BSR zukünftig nicht nur den Abfall ab, sondern liefert auch Waren aus, um Leerfahrten zu vermeiden? Solche und andere Fragen können noch bis Jahresende diskutiert, Ideen eingebracht werden. Die BSR und das CeRRI des Fraunhofer IAO freuen sich auf rege Beteiligung!
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