BSR veranstaltet Schulwettbewerb im vernetzten Denken
Im Roten Rathaus geht es heute spannend zu, verblüffende Einsichten kommen ans Licht: da werden Regierungen aus dem Amt gejagt, Staaten gedeihen, gehen zu Grunde. Alles ist natürlich nicht real - vielmehr möglich mit „Ecopolicy“, einem Computer-Strategiespiel.
Die Stadtreinigung stellt die ecopolicyade - gemeinsam mit Partnern - erstmals in Berlin vor. Dafür stellt auch der Schirmherr, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, die Räume im Rathaus gern zur Verfügung. Rund hundert Schulen haben im Rahmen dieses Wettbewerbs zuerst ihre Schulteams ausgespielt. In vier Regionalentscheiden geht es dann in den nächsten Wochen darum, welche Teams am 13. März 2008 im Finale antreten.
Ecopolicy wurde nach genauer Untersuchung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Zusammenhänge von Prof. Frederic Vester, dem Begründer des „vernetzten Denkens“, entwickelt und ist hervorragend geeignet, dieses Denken auch jungen Menschen nahe zu bringen. Im Spiel geht es zum Beispiel darum, das Industrieland „Kybernetien“ so zu regieren, dass seine Bewohner in Glück und Zufriedenheit leben können. Ganz wie in der realen Politik müssen sich die Spielerinnen und Spieler entscheiden, ob sie in Wirtschaft oder Umweltschutz investieren, oder aber mehr für Bildung und Sozialleistungen tun wollen. Ein weiteres Szenario ist das Schwellenland „Kybinnien“. Hier müssen sich die Teams auf ganz neue Szenarien und Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Politikfeldern einstellen.
Wie gut das in der Praxis gelingt, zeigen heute sechs Teams aus Berliner Oberschulen, an denen Ecopolicy bereits seit Längerem etabliert ist. Lohn der Mühe hier: Das beste dieser Teams qualifiziert sich als erstes für das Finale am 13. März 2008.
Ingesamt hat die BSR hundert Schulen mit der Spielsoftware ausgestattet. Zuvor wurden die Lehrkräfte dieser Schulen sowohl mit dem Spiel selbst als auch den über die ecopolicyade hinaus nutzbaren Möglichkeiten wie Arbeitsgemeinschaften oder fächerübergreifendem Projektunterricht vertraut gemacht. Doch zunächst gilt es, pro Schulteam (zwei bis drei Personen) eine möglichst hohe Punktzahl im Spiel zu erzielen. Die jeweils sechs besten Teams aus dem Norden, Osten, Süden und Westen Berlins ermitteln bei regionalen Zwischenausscheidungen die Teilnehmer fürs Finale im März.
Für BSR-Personalvorstand Andreas Scholz-Fleischmann ist vernetztes Denken tägliche Praxis im Unternehmen: „Wir müssen bei unseren Entscheidungen die Wechselbeziehungen zwischen so unterschiedlichen Parametern wie Umweltschutz, Qualität, Kosten und Kundenzufriedenheit im Blick haben. Aber nicht nur auf der Ebene des Gesamtunternehmens, auch bei den täglichen Arbeiten und Entscheidungen müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den Tellerrand hinaus denken. Wir selbst brauchen heute wie in Zukunft Beschäftigte mit diesen Kernkompetenzen. Deshalb ist es für die BSR ein besonderes Anliegen, eine Berliner ecopolicyade ins Leben zu rufen, weil wir so an den Schulen gut erklären können, dass auch wir Menschen brauchen, die vernetzt denken“, so Scholz-Fleischmann.
Doch nicht nur die BSR engagiert sich für das vernetzte Denken. Teams aus Politik, Wirtschaft und Sport treten ebenfalls – außer Konkurrenz – in einer moderierten Spielrunde an: Opel Hetzer-Chefin Heidi Hetzer, der Chef des Mercure-Hotels am Checkpoint Charly, Paolo Masaracchia, ein Ball-Doppel mit dem Trainer der Füchse Berlin, Jörn-Uwe Lommel und dem Sportdirektor des
1. FC Union, Christian Beek, der Berliner Landesschulrat Hans-Jürgen Pokall und die SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Merkel. Sie war es auch, die 2005 damit begonnen hat, Ecopolicy verstärkt an Berliner Schulen zu bringen: „Das Faszinierende an Ecopolicy ist, dass man genau verfolgen kann, welche Wechselwirkungen die jeweiligen Entscheidungen erzeugen. Denn alles hängt irgendwie mit jedem zusammen und die Folgewirkungen politischer Entscheidungen sind oft verblüffend – wie in der realen Politik,“ so Petra Merkel. „Ich freue mich sehr, dass die BSR die Idee aufgegriffen und die ecopolicyade ins Leben gerufen hat. Damit zeigt die Stadtreinigung einmal mehr, dass sie nicht einfach ein Unternehmen in Berlin ist, sondern ein wichtiger Teil Berlins.“
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