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Für die Männer in Orange bot das letzte Wochenende eine kurze Atempause für eine Bilanz. Das zweite WM-Wochenende war in Berlin ruhig. Lediglich die Oranienburger Str. und der Hackesche Markt scheinen sich zu intensiven Begegnungsorten zu entwickeln. „Da ist immer was los, rund um die Uhr, aber wir haben das in Sachen Sauberkeit im Griff,“ sagt Winfried Becker, BSR-Einsatzkoordinator für die WM. Höhepunkt war in der letzten Woche die Nacht nach dem WM-Spiel Deutschland-Polen, das ja bekanntlich gar nicht in Berlin stattfand. „Das war schon Berlin im Ausnahmezustand,“ weiß Becker aus eigener Anschauung. War das der Vorgeschmack auf das Endspiel? Die Fanmeile war zeitweise wegen Überfüllung geschlossen – ebenso viele Menschen wie drin waren, hielten sich im Umfeld auf. Starke Verschmutzungen im Umfeld der Meile waren die natürliche Folge – viel zu tun für die BSR. Richtig loslegen konnten sie hier allerdings erst  nach halb drei Uhr am Morgen, als es zumindest in der City Ost etwas ruhiger wurde... bis auf die besagte Oranienburger Straße und den Hackeschen Markt, da feierten die Berliner und ihre Gäste noch, als  um sieben Uhr bei den BSR die Einsatzleiter die nächsten 24 Stunden planten.

In der City-West kam nach dem Sieg der deutschen Mannschaft der Verkehr teilweise zum Erliegen:  Autocorsos,  Fahrräder - die bei allen Ampelfarben in alle Richtungen unterwegs waren - und jede Menge feiernde Menschen zu Fuß. Der Wittenbergplatz war fest in der Hand schwedischer Fans. Die Kreuzungsbereiche des Kudamms waren für den Querverkehr, die Nebenstraßen teilweise komplett gesperrt. Die Reinigungsarbeiten wurden durch den enormen Besucherstrom stark erschwert, Kehrmaschinen und andere Technik konnten zunächst nicht eingesetzt werden. Die  Menschenmenge löste sich ab ca. drei Uhr zögerlich auf, gefeiert wurde aber bis nach fünf Uhr – so mancher hat da wohl die Bierflasche direkt mit dem Frühstückskaffee ausgetauscht. Ähnlich wie die deutsche Mannschaft  mussten die BSR-Mannen also in den letzten Spielminuten für ein sauberes Spielfeld sorgen. „Das haben wir auch geschafft – und zwar in der regulären Spielzeit, bevor die ersten neuen Gäste die Boulevards und Plätze wieder bevölkerten.

Flexibilität, die Stadt im Auge haben, schnell reagieren, das ist das Erfolgsrezept der BSR. „Die Mitarbeiter zeigen wirklich ganzen Einsatz“, lobt Vera Gäde-Butzlaff, im BSR Vorstand für die Reinigung verantwortlich. „Da kommt uns auch unsere Erfahrung zu Gute, wenn zum Beispiel nach dem Spiel Schweden gegen Paraguay hier in Berlin die schwedischen Fans plötzlich Reichsstraße und Theodor-Heuss-Platz zu ihrer nationalen Fanmeile machen. Dann müssen wir eben schnell die Taktik ändern und uns auf die neue Situation einstellen. Kein Problem für unser gutes Team.“

Berlin zeigt sich also von der besten Seite. Das findet auch Kurt Lehrke, Generaldirektor des Hotel Palace Berlin und Vorstandsvorsitzender der AG City: „Die Berliner lächeln freundlich, sie gehen auf die Gäste zu, es herrscht eine freundliche Atmosphäre, alle sind begeistert.“ Lehrke lebt und arbeitet mitten in der City West und  er ist viel unterwegs in der Stadt. „Mit der Idee von Service in the City haben wir genau das Richtige getan: die Kräfte gebündelt, miteinander und nicht übereinander gesprochen, in enger Absprache pragmatische Lösungen gefunden und so unser Ziel erreicht.“ Das bestätigen ihm auch die Fragen der internationalen Gäste in seinem Hotel: „Die fragen mich immer: Berlin ist so schön, so grün und so sauber – wie macht ihr das?“ Wichtig für Lehrke ist, das dieser Geist auch nach der WM anhält. „Genau das ist unser Ziel mit der Initiative Service in the City, die WM als Chance nutzen – und dann ist in dieser Hinsicht in Berlin immer WM.“

Rainer Boldt, Direktor Großkundenbetreuung der Dresdner Bank und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Friedrichstraße schließt sich dieser Einschätzung an – auch er wünscht sich, dass das Leben nach der WM in Berlin genauso schön bleibt. „Die Berliner sind wirklich tolle Gastgeber und – das muss man ja auch mal sagen - unsere Gäste verhalten sich wie Gäste.“  Besonders beeindruckt war er nach dem Spiel Brasilien/Kroatien   von der Sauberkeit im Umfeld des Olympiastadions. Da hatten während des Spiels die Männer in Orange alles wieder auf Vordermann gebracht. „Dass da zwischendurch auch noch sauber gemacht wird, wusste ich nicht. Finde ich aber Klasse. Überhaupt sollte man den Männern von den BSR mit einem freundlichen Gruß viel öfter zeigen, dass sie einen wichtigen Job für die Stadt machen und wir das zu schätzen wissen.“