Wo kommt unser Papier her, was wird aus Papier alles gemacht, was lösen wir auf der ganzen Welt mit unserem Papierkonsum aus und was können wir dagegen tun?
20 000 Besucher wurden allein in den ersten 7 Monaten in der zum Museum umgebauten ehemaligen Elias-Kirche im Prenzlauer Berg gezählt. Zum Endspurt gibt es noch einmal Sonderführungen, Workshops und Regenwald-Geschichten! Die Ausstellung im MachMIT!-Museum wurde gefördert mit Mitteln des „Förderfonds-Trenntstadt“.
250 Kilo Papier verbraucht jeder von uns pro Jahr – umgerechnet in einen Stapel Schreibpapier reicht dieser in Deutschland locker von der Erde bis zum Mond. „Wenn sie das lesen, sind die Kinder immer ungeheuer beeindruckt, welche Mengen wir tatsächlich verbrauchen“, sagt Matthias Lehmann, einer der pädagogischen Mitarbeiter, die durch die Ausstellung begleiten.
Eine Ecke weiter probieren sich Kinder an einer 70 Kilogramm-Hantel aus bunten Magazinen aus. Kiloweise landen Werbeprospekten und Magazine bei jedem von uns pro Jahr im Briefkasten! Und woher kommt das ganze Papier? Durch kleine Lupen in stilisierten Pappbäumen entdecken die Besucher Insekten und Pflanzen eines bedrohten Ökosystems: Sie lernen den fast verschwundenen Küstenregenwald Brasiliens kennen und erfahren, dass allein in den Tropen pro Minute eine Waldfläche in der Größe von 33 Fußballfeldern verschwindet, Tiere, Pflanzen und Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren.
Dabei könnte die Ressource Wald deutlich geschont werden, denn Recyclingpapier besteht aus wiederverwertetem Altpapier und entlastet in der Herstellung deutlich die Umwelt. In den Werkstätten des MachMIT!-Museums erleben die Besucher beim Papierschöpfen, wie Recyclingpapier hergestellt wird; „Regenwaldführungen“ mit der Initiative 2000plus klären darüber auf, warum wir es kaum noch kaufen: Viele irreführende Produkt-Kennzeichen der Papierindustrie haben dafür gesorgt, dass der Anteil von Schulheften aus Recyclingpapier in den letzten 20 Jahren massiv zurückgegangen ist: Waren 1990 noch 70 Prozent der Schulhefte aus Recyclingpapier, so sind es heute noch gerade 5 – 10 Prozent, so eine Greenpeace-Studie. Um hier den Trend wieder umzukehren, können Schulklassen nach ihrer Entdeckungsreise durch die Ausstellung eine Erklärung unterschreiben, dass sie in Zukunft Recyclingpapier kaufen, gekennzeichnet mit dem einzig wirklich empfehlenswerten Umweltzeichen „Blauer Engel“. 168 Berliner Schulklassen haben bereits unterschrieben.
Die Ausstellung im MachMIT!-Museum ist gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Regenwald (ARA) und der Initiative2000plus entstanden. Ziel der bundesweiten Initiative 2000plus ist es, Recyclingpapier wieder stärker ins Bewusstsein zu bringen. Der dramatische Rückgang verdankt sich auch dem Verkauf von Billigpapier durch Discounter. Vor dem Kauf warnt die Initiative: Billigpapiere enthalten fast immer Fasern aus illegal geschlagenem Holz aus Urwäldern, erklärt Christian Offer von der Initiative 2000plus bei den „Regenwald-Phantasiereisen“ im Museum. Bei der Produktion werden oft Flüsse verschmutzt und Menschen durch giftige Abwässer krank.
Die vom UN-Umweltprogramm UNEP errechnete Menge an Papier für den Grundbedarf für Bildung, Kommunikation und Hygiene liegt übrigens bei 40 Kilogramm! „Weniger verbrauchen, wieder verwenden, wieder verarbeiten, an alle denken!“ Mit dieser Botschaft hat die Ausstellung im MachMIT!-Museum bislang 20.000 Besucher erreicht. Sie läuft noch bis zum 12. Dezember!
MachMIT!-Museum: Prenzlauer Berg, Senefelderstr. 5, Di-So 10-18 Uhr Senefelderstr. 5, 10437 Berlin
Telefon 030 - 7477 8200 www.machmitmuseum.de
Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsaktion mit der Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz (ARA) und der Initiative 2000plus: www.initiative2000plus-berlin.de
Termine:
- Di 09.11. 2010, 15 – 18 Uhr
Sonderführungen der Initiative 2000plus für größere Besucher: “Papier, Wald + Umwelt“ - Sa/So 27./28.11. 2010, 10 – 18 Uhr
Initiative 2000plus: Papierschöpfen + Regenwaldgeschichten - Fr 10.12. 2010, 10 – 18 Uhr
Initiative 2000plus: Papierschöpfen + Regenwaldgeschichten - So 12.12.2010
Abschlussveranstaltung mit der Initiative 2000plus
Die Ausstellung wurde gefördert mit Mitteln des „Förderfonds Trenntstadt Berlin“ für innovative und kreative Abfallprojekte. Dort stehen bis Ende 2012 insgesamt 2,7 Millionen Euro zu Verfügung. Vereine, Verbände, Initiativen, Privatpersonen und Unternehmen können eigene Projekte entwickeln und einen Förderantrag stellen: www.stiftung-naturschutz.de/wir-foerdern/foerderfonds-trenntstadt/ Die Projekte müssen zur Abfallvermeidung und effektiveren Mülltrennung beitragen oder mit diesen Themen Zielgruppen erreichen, die von der klassischen Abfallberatung bislang nicht erreicht werden.
Ansprechpartner für die Medien:
Für Fragen zum „Förderfonds-Trenntstadt“:
Heidrun Grüttner 030 / 26 39 40
www.stiftung-naturschutz.de
Für Fragen zu „Trenntstadt Berlin“:
Sabine Thümler 0171 / 22 72 210
www.trenntstadt-berlin.de.
Hier finden sich Tipps zur Abfallvermeidung und -trennung und spannende Informationen zum Thema Recycling. Hier gibt es auch Fotos zum downloaden.
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