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Wie macht man das Thema Abfall so spannend, dass auch Trennmuffel erreicht werden? Die Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) und die Berliner Stadtreinigung (BSR) haben heute im Kinderzirkus Cabuwazi einen neuen Förderfonds für innovative und kreative Abfallprojekte vorgestellt. Vereine, Verbände, Initiativen bis hin zu Privatpersonen sind aufgerufen, diese Herausforderung anzuneh­men, ein Projekt zu konzipieren und dafür einen Förderantrag zu stellen. Dem "Förderfonds Trenntstadt Berlin" stehen bis Ende 2012 jährlich 900.000 Euro zur Verfügung, insgesamt also 2,7 Millionen. Die SNB verwaltet die Gelder aus den sogenannten Nebenentgelten der Duales System Deutschland GmbH (DSD) im Auftrag der BSR. Über die Vergabe entscheiden BSR und Stiftung gemeinsam.

"Abfallvermeidung und konsequente Abfalltrennung spielen eine wichtige Rolle beim Ressourcen- und Klimaschutz", erläuterte Dr. Landsberg-Becher, Vorstands­vorsitzender der Stiftung Naturschutz Berlin, "auch aus diesem Grund hat sich die Stiftung gern bereit erklärt, ihre Erfahrungen aus 30 Jahren Fördertätig­keit einzubringen. Zudem ist die Stiftung bestens vernetzt in der Berliner Um­weltszene - wir kennen die Akteure und können die Antragsteller inhaltlich und organisatorisch zu besten Projektergebnissen beraten."

"Uns liegt die Verwertung von Abfällen aus ökologischen, aber auch aus wirt­schaftlichen Gründen sehr am Herzen, "hebt Vera Gäde-Butzlaff, Vorstandsvor­sitzende der BSR, hervor, "wirtschaftlich deshalb, weil die Erlöse aus den Wert­stoffen schon heute die Müllgebühren um 5,5% senken. So erfasst die BSR rund 450.000 Tonnen Abfälle pro Jahr getrennt und verwertet 78% davon stofflich. Auch die Inhalte der grauen Hausmülltonne werden entweder direkt oder durch die Produktion von Ersatzbrennstoffen energetisch verwertet. So versorgen wir quasi bereits eine Großstadt mit Strom und Fernwärme."

Ein neues Projekt der BSR sei die Vergärung von Bioabfällen und die Nutzung des Biogases als Kraftstoff für die Müllsammelfahrzeuge. "Das ist ein sichtbarer Kreislauf", so die BSR-Chefin, "der pro Jahr rund 2,5 Millionen Liter Diesel­kraftstoff ersetzt. Letztendlich werden die Weichen aber von jedem Einzelnen gestellt, indem bereits beim Einkauf Abfall vermieden wird. Und die stoff­liche Verwertung funktioniert bei den meisten Materialien nur, wenn vor Ort bei den Haushalten getrennt gesammelt wird. Zwar wird Deutschland häufig als Weltmeister in der Abfalltrennung bezeichnet, aber noch könnte mancher Abfall vermieden werden und es landet zuviel Verwertbares in der Hausmüll­tonne. Da muss noch Überzeugungsarbeit geleistet werden. Genau hier will der ,Förderfonds Trenntstadt Berlin' ansetzen und neue kreative Projekte unter­schiedlichster Akteure unterstützen."

Als ein erstes gelungenes Beispiel für zukünftige Fördererprojekte wurde das vom Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi neu kreierte Stück "Taborka Abfall­reich" vorgestellt. Exklusiv für Medienvertreter wurden erstmals Szenen daraus öffentlich präsentiert.

"Gerade Kinder sind ganz wichtige Adressaten für Umweltthemen. Im Zirkustheater gelingt es uns, Begeisterung und Energie in die kleinen Gesichter zu zaubern. Das wird auch bei ,Taborka Abfallreich' nicht anders sein", so Christine Kölbel vom Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi. "Die Kinder entdecken Iden­tifikationsfiguren in Taborka und haben in den vertiefenden Workshops die Möglichkeit, das Thema Abfallvermeidung und Trennung ganzheitlich zu erfahren. Häufig tragen sie das erworbene Umweltwissen und neue Verhaltens­weisen in ihre Familien, denn die Kinder erfahren, wer sich bewegt, kann etwas bewegen."

Informationen zur Antragstellung: www.stiftung-naturschutz.de

 

Kontakt:

Stiftung Naturschutz

Heidrun Grüttner (Leiterin Presse-und Öffentlichkeitsarbeit), Tel.: 26394-0

heidrun.gruettner@stiftung-naturschutz.de

Berliner Stadtreinigung

Sabine Thümler (Pressesprecherin), Tel.: 0171 / 2272210