Abfallvermeidung
Abfallvermeidung bedeutet, dass Abfälle erst gar nicht entstehen. Das heißt, es werden keine Produkte oder Verpackungen verwendet, die später verwertet oder beseitigt werden müssen. Abfallvermeidung ist daher direkter Umweltschutz, denn es werden die zur Herstellung notwendigen Rohstoffe, Energie, Wasser sowie Transportaufwand eingespart.
Allgemeine Vermeidungs-Tipps:
Mieten statt Kaufen
Was selten gebraucht wird, lässt sich häufig viel günstiger mieten.
Gebrauchtes statt Neues
Wenn aufgrund häufigerer Nutzung ein Kauf die wirtschaftlichere Lösung ist, reicht vielleicht auch ein gebrauchtes Produkt.
Bewusst entscheiden
Qualität und Langlebigkeit sind oft entscheidende Kriterien, wenn es darum geht, unnötigen Abfall (und Ärger) zu vermeiden.
Mehrweg statt Einweg
Auch Mehrwegsysteme tragen erheblich zur Abfallvermeidung bei: Getränkeflaschen, Nachfüllpackungen etc.
Abfallvermeidung von A-Z
Bei Festen lässt sich viel Abfall vermeiden, zum Beispiel indem Sie auf Einweggeschirr verzichten und Getränke ausschließlich aus Mehrwegflaschen und möglichst aus der Region kaufen. Denken Sie bei größeren Veranstaltungen über den Einsatz eines Spülmobiles für Mehrweggeschirr nach.
Wenn Sie Veranstalter sind, nutzen Sie die Handlungsempfehlungen der Grünen Liga zur Umsetzung einer "abfallarmen Großveranstaltung".
Beim Kauf von Brot und Brötchen können Sie auf die Papier- und / oder Plastiktüte verzichten. Bringen Sie doch Ihren eigenen Stoffbeutel mit. Viele Bäckereien leisten ihren Beitrag zur Abfallvermeidung, indem sie Kuchen und Brote vom Vortag verkaufen. Die Backwaren sind noch gut und werden oft zum halben Preis verkauft.
Batterien können grundsätzlich durch wiederaufladbare Akkus ersetzt werden. Diese haben eine wesentlich längere Lebensdauer als Batterien. Bevorzugen Sie Nickelmetallhydrid Akkus (Ni-MH). Durch den Einsatz moderner Impulsladegeräte kann die Lebensdauer von Akkus sogar noch erhöht werden. Eine gute Alternative sind auch solarbetriebene Geräte (z.B. Milchschäumer, Taschenrechner).
Mit den im Handel verfügbaren Nachfüll-Systemen für Druckerpatronen lassen sich Kosten sparen. Das Wiederbefüllen sollte aber durch professionelle „Refiller“ erfolgen, die eine Funktionsgarantie geben. Oft werden diese Produkte in Computerzeitschriften getestet.
Vor allem auf Wochenmärkten, aber zunehmend auch in Supermärkten können Eier lose erworben werden. Bringen Sie Ihren eigenen Eierkarton, den Sie mehrfach verwenden können, mit.
Wiederverwendbare Einkaufstaschen, -netze oder -beutel schonen nicht nur die Umwelt sondern auch Ihren Geldbeutel. Eine Einwegplastiktüte im Supermarkt kostet mittlerweile bis zu 25 Cent. Auch andere Handelsbranchen erheben mittlerweile einen Beitrag bei Herausgabe einer Einwegplastiktüte.
Informationen zu Einwegplastik und der besseren Mehrwegalternative stellt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zur Verfügung mit Ihrem Projekt "Plastik kommt nicht in die Tüte".
Verzichten Sie auf Einwegartikel wie Feuerzeuge, Filzstifte, Kugelschreiber, Rasierer oder Kameras. Diese Produkte lassen sich ohne weiteres durch mehrfach verwendbare bzw. wieder befüllbare Alternativen ersetzen.
Ortsfest betriebene Elektrogeräte sollten möglichst über Netzanschluss, mobile Geräte mit wiederaufladbaren Akkus betrieben werden.
Elektrogeräte mit verschweißten Gehäusen ohne Aufschraubmöglichkeiten lassen sich kaum reparieren. Erkundigen Sie sich daher vor dem Kauf bei Ihrem Händler, ob eine Reparatur möglich ist, wie lange Ersatzteile zur Verfügung stehen und wo Reparaturen durchgeführt werden können.
Beim Kauf von Obst und Gemüse gilt die Regel „regional und saisonal“. Das erspart lange Transportwege und entlastet somit die Umwelt. Bei Produkten, die Sie daheim sowieso schälen oder putzen wollen (Bananen oder Blumenkohl) sollten Sie auf eine zusätzliche Verpackung (z.B. Einwegtüten) verzichten und das Preisschild direkt auf den Artikel kleben.
Verzichten sie grundsätzlich auf Einweggeschirr und Einwegbestecke- auch auf solche aus Biokunststoffen.
Bevorzugen Sie nach Möglichkeit Getränke in ökologisch vorteilhaften Verpackungen. Dazu gehören in erster Linie Mehrwegflaschen. Hier wiederum sind Produkte aus der Region zu bevorzugen, da sich lange Transportwege zwischen Händlern und Abfüllern negativ auf die Umwelt auswirken.
Achten Sie beim Kauf von Haushaltswaren auf Reparaturfreundlichkeit (verschraubte Verbindungen sind besser als geklebte oder genietete).
Zur Herstellung von Joghurtbechern werden sehr große Mengen an Kunststoff verbraucht. Wer Joghurt nicht selber zubereiten möchte (kein Abfall !) kann Produkte in Mehrweggläsern wählen, die in vielen Supermärkten angeboten werden.
Bevorzugen Sie Getränke aus der Region in Mehrwegpfandflaschen. Diese werden bis zu 50 mal wiederbefüllt und schneiden im Vergleich zu ihren gleichartigen „Einweggenossen“ im Energie- und Wasserverbrauch deutlich günstiger ab.
Beim Kauf von Milch bieten sich mehrere Varianten an. Neben der Mehrwegflasche wird Milch in Schlauchbeuteln und in Kartonverpackungen angeboten. Alle Varianten gehören zu den ökologisch vorteilhaften Verpackungen. Deshalb können Sie hier nichts falsch machen, vorausgesetzt Sie werfen die leeren Einwegverpackungen in die Wertstofftonne. Achten Sie auf regionale Produkte.
Konzentrate und Nachfüllpackungen (Waschpulver, Shampoo, Kosmetika etc.) verursachen weniger Abfall als vergleichbare Originalprodukte. Der Kauf dieser Artikel ist deshalb zu empfehlen.
Bevorzugen Sie Recyclingpapier mit dem Blauen Engel und nutzen Sie dieses beidseitig. Bei der Herstellung dieses Papiers wird erheblich weniger Wasser und Energie benötigt und es werden die Wälder geschont.
Infomationen bietet auch das Netzwerk Papierwende Berlin.
Verzichten Sie grundsätzlich auf Portionsverpackungen (Kaffeesahne, Zucker, Konfitüren, Honig). Hier fällt das Verhältnis zwischen Verpackung und Inhalt besonders ungünstig aus.
Im Sanitärbereich ist eine besondere Desinfektion (außer auf ärztliche Anordnung) überflüssig. Allzweckreiniger reichen hier aus, Sanitärreiniger sind nicht erforderlich. WC-Reiniger sollten als Wirkstoff Zitronen- oder Essigsäure enthalten. Bei Rohrverstopfungen wird nur selten ein Abflussreiniger benötigt, meist reicht eine Spirale oder eine Saugglocke.
Bei größeren Veranstaltungen sollten Sie auf Einweggeschirr verzichten und stattdessen ein Spülmobil einsetzen.
Vermeiden Sie aufwendige oder überflüssige Verpackungen wie Portionsverpackungen für Konfitüren oder zusätzliche Umverpackungen um das bereits verpackte Produkt.
Weisen Sie unerwünschte Werbeprospekte durch einen entsprechenden Hinweis auf Ihrem Briefkasten ab. Lassen Sie sich zum Schutz vor unerwünschter E-Mailpost in die sog. Robinsonliste eintragen.
Für Durst und Hunger zwischendurch nutzen Sie am besten wiederbefüllbare Trinkflaschen, Thermoskannen und Brotdosen.
Für einen Kaffee to go nutzen Sie doch einen Mehrwegbecher und lassen diesen direkt befüllen.